Der Krause Rollfarn gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten und ist in seiner Verbreitung weitgehend auf den Bayerischen Wald und den südlichen Schwarzwald beschränkt. Bezogen auf den Arealtyp kann der Rollfarn als arktisch-alpines Florenelement eingestuft werden - eine Art also die vor allem in Nordeuropa und den Alpen vorkommt. Man könnte auch sagen "die Art mag es gerne kalt" - ist also akut durch den derzeit stattfindenden Klimawandel bedroht.
Der hier gezeigte Beleg wurde von Carl Christian Mez (1866-1944) aus Freiburg im Breisgau, Enkel des Unternehmers und Politikers Karl Christian Mez (1808-1877), im Juli 1883 "In monte ’Erzkasten’ prope Hofsgrund" gesammelt. Hofsgrund ist heute ein Ortsteil von Oberried (Breisgau) im Schwarzwald und liegt südlich des Schauinslandgipfels (1.284 m ü. NN), der in der Vergangenheit - als der Silberbergbau noch aktiv war - auch als "Erzkasten" bezeichnet wurde. Mez war im Juli 1883 gerade mal 17 Jahre alt und studierte im 1. Semester an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von daher war es für ihn sicherlich eine Ehre, dass der Farn von Carl Baenitz im Rahmen seiner Exsikkatenreihe "Herbarium Europaeum" verteilt wurde. Der Beleg trägt den früher gebräuchlichen Namen Allosurus crispus Bernh. und gehört zum Herbarium von Ludwig Geisenheyner, das in Teilen am Naturhistorischen Museum Mainz aufbewahrt wird.
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