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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Museum Schriftgut - Zeitschriften, Hefte Nationalsozialismus [2023/0941]
https://rlp.museum-digital.de/data/rlp/resources/documents/202306/04111252503.pdf (Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir (CC BY-NC-SA)
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Sondernummer Pfälzisches Museum - Pfälz. Heimatkunde

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Beschreibung

Die Sondernummer der Zeitschrift "Pfälzisches Museum - Pfälzische Heimatkunde" wurde anläßlich der Gleichschaltung aller deutscher Vereine 1933 herausgegeben. Sie umfasst:

- Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung der Vereine
1. Verein historisches Museum der Pfalz e.. V.
2. Pfälzischer Verein für Naturkunde "Pollichia"
3. Verband pfälzischer Geschichts- und Altertumsvereine e.V.
Eingeladen hat Gaukulturwart Kölsch

- Würdigung der Bedeutung der Zeitschrift "Pfälzisches Museum - Pfälzische Heimatkunde" von Dr. Albert Pfeiffer

- Ein Aufruf zum Völkischen Wissenschaft an Stelle der Wissenschaft in engen Fachbereichen von Hermann Graf

- "Der Sinn der Wissenschaftswende. Aufruf zu Bekenntnis und Tat" von Dr. Hermann Emrich

Material/Technik

Papier / geschöpft, bedruckt

Maße

Höhe: 28,8 cm, Breite: 21,2 cm, Seitenzahl: 8

Abschrift

Original: Deutsch

PFÄLZISCHES MUSEUM PFÄLZ. HEIMATKUNDE SONDERNUMMER EINLADUNG ZUR AUSSERORDENTLICHEN MITGLIEDERVERSAMMLUNG der Vereine 1. VEREIN HISTORISCHES MUSEUM DER PFALZ E.V. (HISTORISCHER VEREIN DER PFALZ) 2. PFÄLZISCHER VEREIN FÜR NATURKUNDE „POLLICHIA" 3. VERBAND PFÄLZISCHER GESCHICHTS- UND ALTERTUMSVEREINE E.V. am Sonntag, den 21. Mai 1933, vormittags 11 Uhr in den Marhofferschen Sälen zu Kaiserslautern, Steinstraße 5. TAGESORDNUNG: 1. Vereinheitlichung des wissenschaftlichen Lebens der Pfalz durch Überführung des Pfälzischen Vereins für Naturkunde „Pollichia" und des Verbandes Pfälzischer Geschichts- und Altertumsvereine e.V. in den Verein Historisches Museum der Pfalz e.V. (Historischer Verein der Pfalz). 2. Satzungsänderung des Vereins Historisches Museum der Pfalz e.V. (Historischer Verein der Pfalz) und Eingliederung in den Kampfbund für deutsche Kultur in der Westmark in Form der Arbeitsgemeinschaft der völkischen Wissenschaft im Kampfbund für deutsche Kultur in der Westmark (Histor. Verein der Pfalz). 3. Neuwahl der Vorstandschaft. VEREIN HISTORISCHES MUSEUM DER PFALZ E. V. gez.: Osthelder PFÄLZISCHER VEREIN FÜR NATURKUNDE „POLLICHIA" gez.: Dr. Poeverlein VERBAND PFÄLZISCHER GESCHICHTS- UND ALTERTUMSVEREINE E. V. gez.: Dr. Sprater Anschließend gemeinsame Tagung der Arbeitsgemeinschaft für völkische Wissenschaft im Kampfbund für deutsche Kultur in der Westmark (Historischer Verein der Pfalz e. V.) Nachmittags 3 1/2 Uhr: Kundgebung des Volksbildungsverbandes Pfalz-Saar (Kampfbund für deutsche Kultur in der Westmark) unter Anwesenheit des Reichsgeschäftsführers Gotthard Urban im Protestantischen Ge- sellschaftsbaus Kaiserslautern (Fackelrondell). Der Gaukulturwart: gez.: Kölsch. An die Mitglieder des Vereins Pfälzisches Museum der Pfalz e. V. des Pfälzischen Vereins für Naturkunde „Pollichia" des Verbandes Pfälzischer Geschichts- und Altertumsvereine e. V. Die machtvolle Bewegung der nationalen Erneuerung Deutschlands erfaßt auch das gei- stige Leben, die literarischen und künstleri- schen Bestrebungen wie die wissenschaftliche und kulturelle Arbeit. Einheit in der Führung, Geschlossenheit in der Gefolgschaft sind Forderungen der Stunde, denen sich kein Einsichtiger verschließt. Auch wir sind bereit! Unsere Zeitschrift „Pfälzisches Museum — Pfälzische Heimatkunde" hat sich immer in den Dienst am Volk, an der Heimat, am Va- terland gestellt. Seit langen Jahren hat sie mit heißem Bemühen die geistigen Kräfte der Pfalz zu sammeln gesucht. Das Historische Museum der Pfalz, die Pfälzische Landesgewerbeanstalt und die Lan- desbibliothek, der Pfälzische Verein für Na- turkunde „Pollichia", der Verband pfälzischer Geschichts- und Altertumsvereine, der Pfäl- zische Kunstverein, der Pfälzische Verband für freie Volksbildung, der Literarische Verein der Pfalz, die Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Kunst und die Pfälzische Gesellschaft zur För- derung der Wissenschaften haben hier eine Stätte für die Verkündung und Vertretung ihrer Bestrebungen und Ziele gefunden. Ein Stab von fachmännischen Mitarbeitern ist dem Blatte seit Jahren treu geblieben, junge Kräfte haben sich zur Verfügung gestellt. Die Zeitschrift hat auch über die Pfalz hin- aus in ganz Deutschland und im Ausland hei- matbegeisterte Freunde gefunden. Es gilt hier nicht Geleistetes zu rühmen oder Rechenschaft abzulegen. Es gilt das Vertrauen auf die Zukunft zu bekunden und das ehrliche Bekenntnis der Bereitschaft zur Mitarbeit abzulegen. Unsere Arbeit war und ist der Heimat, dem Volke, dem Vaterland gewidmet. Sie soll auch in Zukunft nicht erlahmen. In diesem Sinne begleiten unsere wärm- sten Wünsche den zielbewußten Plan zur Ver- einheitlichung, Vereinfachung, Stärkung und Zusammenfassung der pfälzischen Geistesar- beit. Speyer, Mai 1933. Die Schriftleitung: Dr. Albert Pfeiffer. Wissenschaft und Kunst, bisher nur auf eine bestimmte intellektuelle Schicht unseres Volkes abgestimmt und nur für sie voll ver- ständlich, sollen wieder mit der Gesamtheit unseres Volkes in Beziehung gebracht wer- den. Damit soll nicht an ernster wissenschaft- licher Forscherarbeit gerüttelt werden. Sie kann jedoch nur Angelegenheit eines engen Fach- bereiches, nicht aber weiter Volkskreise sein. Nur was aus solchem wissenschaftlichen Tun sich an Gedanken und Schlüssen ergibt, die Fesseln des Blickes und Denkens für alle lösen, nur was neue Kräfte und Energieen im Leser und Hörer weckt, ist lebendige, ist völkische Wissenschaft. Völkische Wissenschaft besteht nicht in Veröffentlichung von Urkundenauszügen, von trockenen Statistiken, oder in „gelehrter" Ver- dunkelung an sich einfacher Gedanken; Völ- kische Wissenschaft muh allen gemeinsame, alle verbindende Fragen des Seins und des Werdens berühren, muß Blutwärme ausströ- men und jedem blutwarmen, wenn auch schlichten Fühlen und Denken zugänglich sein, muß an die lebendigen Sinne und an die Seelen der Menschen greifen. Völkische Wis- senschaft darf sich nicht abschließen, sondern muß Tore aufreihen, muh im lehten und höch- sten Sinne „Treppen in das Haus des Un- rechts bauen" helfen. Und die bildende Kunst, die, wenn man sie nicht engherzig faßt, alles in sich schließt, was Menschenhände formen und gestalten, die alles, was im Umkreis menschlicher Kul- tur an sichtbarem Formausdruck geprägt wird, also auch alle Gestaltung in Handwerk und Technik in ihren Bereich ziehen soll, muß die- ser völkischen Wissenschaft die Hand reichen: Strömendes Leben von innen, klare packende Form von außen, herauswachsend aus dem Boden der Heimat, aus verpflichtender Ver- gangenheit und erlebter Gegenwart, heraus- wachsend aus tiefechtem Ringen um neues Menschentum und neuen Geist, sollen das Ziel sein. Eine Aufgabe gilt es zu bewältigen von ungeheurer Tragweite, aber auch von unge- heurer Schwere. Wohl ist die Mehrzahl un- serer pfälzischen Landsleute von dem Rhyth- mus der gegenwärtigen Zeitwende erfaht, aber noch ist dieser Rhythmus mitreihender und tragender Begeisterung nicht bei Allen in neue Aufgeschlossenheit und Empfänglich- keit, in neue schöpferische Kraft umgesetzt. Hier gilt es einzusehen für alle die guten Willens sind, Werkleute zu werden am Bau einer neuen Zukunft. Kaiserslautern, Mai 1933. Hermann Graf. DER SINN DER WISSENSCHAFTSWENDE. AUFRUF ZU BEKENNTNIS UND TAT. Die deutsche Revolution von 1933 wäre nicht vollendet, wenn sie ihren Geltungsan- spruch nicht auch gegenüber der Wissen- schaft durchsetzen, wenn sie nicht zielgebend und richtungsweisend auch in die letzten und höchsten geistigen Bezirke vorstoßen könnte. Der politische Umbruch will das deutsche Volk an seinem Schicksal beteiligen. Das kann nur gelingen, wenn das deutsche Volk zu- gleich seine geistig-seelische Tradition als be- stimmende Macht seines gesamten Daseins erschließt, wenn es die ewigen Formkräfte seiner Geschichte lebendig in sich einströmen läßt. Das bedeutet als Wissenschaftsprogramm: Ueberwindung des Historismus und be- dingungsloses Bekenntnis zur schöpferischen Gegenwertigkeit des Geistes, von der aus allein der Wesensgehalt des Vergangenen und Ueberlieferten organisch begriffen, gedeutet und anverwandelt werden kann. Das bedeutet weiterhin: Umformung unseres Geschichtsbe- wußtseins zu wahrhaft volksverbundenem Füh- rungsdenken. Denn die Geschichte als tra- genden Lebensgrund zu verstehen, heißt zu- gleich das Dasein in seinem Werden und da- mit vorausschauend, prophetisch zukunftsgül- tig zu verstehen und zu beherrschen. Indem die gegenwärtige Schicksals- und Notwende auch die Wissenschaft zu lebendi- gem Einsatz zwingt, vernichtet sie die haltlose Vorstellung ihrer Wertfreiheit und Voraus- setzungslosigkeit und stellt sie damit auf ihre eigentliche Bestimmung und Verantwortung — als Führungskunde. Damit fallen alle Schranken einer falsch verstandenen Sachlichkeit. Damit verwächst die Wissenschaft immer mehr mit dem ewigen Träger alles sinnvollen Daseins — mit dem Volke! Damit aber beginnt andererseits nicht et- wa ein Zeitalter billiger Volkstümlichkeit für die Wissenschaft, sondern eine Zeit ernsthaf- tester, methodischer Zurückbesinnung auf den völkischen Gehalt in allen geistigen Aeus- serungen; eine Zeit für die das überwälti- gende, völkische Erlebnis unserer Tage auch der Wissenschaft die innere Einheitlichkeit, die Gestalt gebende Universitas liefert, ohne welche sie sich in die unverbundene Atome ihrer Fachschaften auflösen oder in leerem Formalismus und schaler Routine sich totlau- fen müßte. Das Gesetz der nationalen Erhebung auch in diesen ihren letzten geistigen Folgerungen zu vollziehen und nach autzen hin in die Wirk- lichkeit einzuführen, ist Pflicht derjenigen, die das deutsche Schicksal aus seiner unaufhör- lichen Bedrohung heraus am tiefsten in sich erlebt und erlitten haben und die als Bewoh- ner der Westmark den Ruf zur geschlossenen, gesamt völkischen auch auf die Wissenschaft übergreifenden Lebensform am eindringlich- sten vernehmen. Daher ist die Neuordnung und Vereinheit- lichung des wissenschaftlichen Lebens im völ- kischen Sinne gerade in der Westmark eine zu tiefst gesamtdeutsche, bahnbrechende und verheißungsvolle Aufgabe. Neustadt a. d. Hdt., Mai 1933. Dr. Hermann Emrich. DRUCK HERMANN KAYSER, KAISERSLAUTERN INH. FR. HILDEBRAND
Karte
Verfasst Verfasst
1933
Kurt Kölsch
Verfasst Verfasst
1933
Hermann Emrich
Neustadt an der Haardt
Gedruckt Gedruckt
1933
Hermann Kayser's Verlag
Kaiserslautern
1932 1935
Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Objekt aus: Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

Der über 2000-jährigen Tradition des Weinbaus in Bad Dürkheim entsprechend, ist das Stadtmuseum in einem ehemaligen Weingut untergebracht. Auf über...

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