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Deutsches Technikmuseum Zündapp-Sammlung - die Motorrad-Werkssammlung der Zündapp-Werke GmbH [1/1984/0918 0]
Zündapp KS 601, Vorserienmodell (Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin CC BY)
Herkunft/Rechte: Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin / Oliver Ziebe (CC BY)
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Zündapp KS 601, Vorserienmodell

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Beschreibung

Diese KS 601 von 1951 wurde von der Zündapp-Versuchsabteilung gefahren und später in die Werkssammlung überstellt. Bremsen, Ständeranlage, Werkzeugdose, Hinterachsen-Klemmung, Motorgehäuse, Gepäckträger und die Verkabelung des Rücklichts entsprechen nicht der Serie. Der Tacho (von Veigel), Vergaser (Bing 1/25/ 1 + 2) sowie die Tankform wurden zum Modelljahr 1952 geändert. Das Versuchsfahrzeug befindet sich im Originalzustand mit Nutzungsspuren (Tachostand 14.925 km) sowie Alterungs- und Lagerungsschäden. Fehlteile betreffen den Zentralstoßdämpfer vorn, den Zündschlüssel, das Lenkschloss und den Tankdeckel. Gummiteile sind rissig, die Reifen zudem abgefahren. Lackschäden finden sich an den Schutzblechen vorn und hinten. Der Gepäckträger besitzt Beulen.

Die KS 601 löste 1950 als Neukonstruktion die ab 1938 gebaute KS 600 ab. Im Gegensatz zum Kastenrahmen des Vorgängers baute Zündapp die KS 601 mit einem Doppelrohrrahmen. Die vier Anschlusspunkte für Beiwagen verdeutlichen, dass Zündapp speziell auch den damals relativ großen Markt für Gespanne im Auge hatte. Moderne Elemente der KS 601 waren die Teleskopgabel mit Stoßdämpfer, eine Geradewegfederung hinten sowie die Fußschaltung. Für den US-Markt gab es 1956 unter der Bezeichnung KS 601 EL (Elastic) ein Modell mit Hinterradschwinge und Stoßdämpfern.

Trotz Wirtschaftswunder und boomenden Zweiradmarkt in der Bundesrepublik wurde die KS 601 für Zündapp kein Geschäftserfolg. Behörden wie Zoll und Polizei kauften die KS 601, vereinzelt auch ausländische Militärs. Privatkunden, vor allem Familienväter, stiegen bei den Preisen für schwere Motorräder eher direkt vom Fahrrad oder Kleinkraftrad auf ein Auto um. Folglich brach der Inlandsmarkt für schwere Motorräder in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre ein. Die Exportzahlen der KS 601 blieben zudem deutlich hinter der Konkurrenz von BMW zurück. 1957 wurde die KS 601 schließlich ohne Nachfolger vom Markt genommen. Sie war das letzte hubraumstarke Modell und der letzte Viertakter von Zündapp. Erfolge im Geländesport und eine eingeschworene Fangemeinde der KS 601 bedeuteten damals aber einen Imagegewinn für Zündapp und machten die als „Grüner Elefant“ bekannt gewordene KS 601 zur Motorrad-Legende.


Daten

Motor: Zweizylinder-Viertaktmotor
Hubraum: 592 cm³
Leistung: 28 PS
Geschwindigkeit: 135 km/h

Bauzeit: 1950-1957 (KS Sport 1952-1958)
Stückzahl: 4990 (plus 1440 der leistungsstärkeren KS Sport)
Neupreis (1952): 3195,- DM

Material/Technik

Metall, Gummi, Kunststoff, Glas

Maße

LxBxH: 2170 x 900 x 980 mm; Masse: 185 kg

Literatur

  • Zündapp-Werke, Siegfried Rauch (1977): 60 Jahre Zündapp-Technik. München
Deutsches Technikmuseum

Objekt aus: Deutsches Technikmuseum

Das Deutsche Technikmuseum ist ein Museum für Entdecker! 1982 gegründet, zählt es zu den meistbesuchten Museen der Hauptstadt und gilt als eines der...

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