Mit dieser Kleinskulptur hat Bednorz seine viel größere „Figur in Muschelkalk“ von 1916 (Abb. in: Poelzig, Endell, Moll und die Breslauer Kunstakademie 1911–1932, Ausst.-Kat. Akademie der Künste, Berlin [West], 1965, Abb. S. 86, Nr. 128) weitergeführt. Die kräftigen Beine und Arme der Frau stehen in starkem Kontrast zur geringen Gesamtgröße der Plastik. Ihr zurückgelehnter Kopf und die halb nach hinten fallenden Haare zeugen von Entspannung oder lässiger Verträumtheit. Der Bauch dagegen ist angespannt. Zudem bilden die Beine einen Kontrast zum statischen, schmalen Oberkörper, denn das linke Bein macht einen Schritt nach oben, und die angewinkelten Füße stützen das Gewicht der Frau auf einer steilen Fläche. Die Skulptur scheint aus Bednorz’ Werken der 1910er- und 1920er-Jahre herauszufallen, unter denen vor allem Beispiele der Bauplastik bekannt sind. | Emily Joyce Evans
de