Hahne absolvierte zunächst eine Ausbildung zur orthopädischen Turnlehrerin und wirkte seit 1930 als Ausdruckstänzerin an Aufführungen der kommunistischen Roten Tänzer mit. Ab 1936 studierte sie Bildhauerei an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin, zunächst bei Arno Breker, danach bei Wilhelm Gerstel, dessen Meisterschülerin sie wurde. 1941 erhielt sie das begehrte Italien-Stipendium an der Villa Massimo in Rom. Noch während ihres Studiums hatte sie 1939 ein Porträt ihres Kommilitonen Hans Bertram (Lebensdaten unbekannt) geschaffen. Es ist ein aus der genauen Beobachtung heraus entwickeltes Bildnis, in dem die Gesichtszüge des jungen Mannes charakteristisch und ohne Idealisierung herausgearbeitet sind. Hahne bevorzugte in dieser Zeit Porträts, meist von Kindern, und Frauenakte als Sujets. Generell jedoch waren damals ihre künstlerischen Möglichkeiten begrenzt. Schon in der Weimarer Republik hatte sie der Arbeiterbewegung und der KPD nahegestanden. Während der NS-Zeit engagierte sie sich in der Widerstandsgruppe Rote Kapelle, wofür sie im Herbst 1942 zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wurde; im Februar 1945 konnte sie in die Sowjetunion fliehen. Von dort kehrte sie nach dem Ende des Krieges nach Berlin zurück und wurde in der DDR zu einer gefragten Bildhauerin. | Maike Steinkamp
de