Nach seinem Studium war Müller freischaffend in Dresden tätig, 1932 zog er nach Löbau in Sachsen. Die Landschaften „Grauer Wintertag“ (A IV 393) und „Landschaft bei Laucha“ (A IV 392) entstanden um diese Zeit. Der grobflächige Farbauftrag erinnert an Müllers Porträts (A IV 390, A IV 391 und A IV 425). In seinen Landschaften verzichtete der Künstler aber nicht gänzlich auf Details: Auf der sonnigen Straße bei Laucha gehen zwei Personen, die lange Schatten werfen. Während das Haus rechts voll beleuchtet ist, verschwindet ein kleineres Gebäude links fast unter einem Baum. Dagegen wirken die große Sonne und ihre gelben Strahlen unnatürlich. Im „Grauen Wintertag“ sind unterschiedliche Baumarten sowie ein Dorf im Hintergrund angedeutet, während ein Vogelschwarm vor einem wechselhaften Himmel vorüberzieht. Insgesamt ist über Müllers Werk und Leben in den 1930er-Jahren wenig bekannt. | Emily Joyce Evans
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