Betont blockhaft sitzt der Uhu mit verengten Augen und leicht seitlicher Kopfwendung auf einem nur schemenhaft angedeuteten Untergrund. Die geschlossene Silhouette und die insgesamt ruhigen Formen sollen offenbar die Reglosigkeit des auf Beute lauernden Tieres anklingen lassen. Materialwahl und kompakte Form verweisen auf Zeitgenossen wie Ignatius Taschner, die bevorzugt raue Steine für Skulpturen im Außenraum verwendeten. Im Jahr 1921 trat die Leitung des Zoologischen Gartens in Berlin an die Nationalgalerie mit der Bitte heran, den „Uhu“ nahe dem Eulenfelsen aufstellen zu dürfen. Die Galerie stimmte zu, da sie das Werk in ihren eigenen Räumen nicht zeigte. Analog verfuhr man bald darauf mit dem Brunnen von Matthias Gasteiger (1891 [Ausführung 1892], B II 319) sowie mit Josef Pallenbergs „Gänsegeier“ (B I 416) und Ernst Freeses „Kragenbär“ (B I 305). | Bernhard Maaz
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