Nach einer in Dresden absolvierten Lehre als Elfenbeinschnitzer studierte der als Arthur Levin gebürtige Lewin-Funcke von 1890 bis 1895 an der Hochschule für die bildenden Künste in Berlin unter Ernst Herter, Gerhard Janensch und Albert Wolff. Es folgten Aufenthalte in Rom und Paris. Ab 1901 betrieb der Bildhauer eine Kunstschule, die als Lewin-Funcke-Schule bekannt und mit Hinblick auf die berühmte Pariser Privatakademie auch Berliner Akademie Julian genannt wurde. Seit 1899 firmierte der Künstler unter dem Zusatz des mütterlichen Geburtsnamens als Lewin-Funcke. Neben Kinderdarstellungen befasste sich der Bildhauer auch in zahlreichen Gruppen mit der Beziehung zwischen Mutter und Kind. Bei dieser Marmorfassung der nach außen abgeschirmten Mutter-Kind-Gruppe, deren Blockhaftigkeit zur Intimität der Szene im Kontrast steht, handelt es sich um die auf zwei Drittel verkleinerte Replik der lebensgroßen Marmorskulptur (1906–1908) im Metropolitan Museum of Art, New York, die 1908 als Geschenk von Edward D. Adams dorthin gelangte. Ein weiteres Marmorexemplar in Zweidrittelgröße kaufte nach David die Stadt Düsseldorf an (Verbleib unbekannt; vgl. Katia David, Arthur Lewin-Funcke. Eine Künstlermonographie, Berlin [West] 1984, S.49). Das verschollene Modell zu der Gruppe (Maßstab 1:3) wurde bei Sperlich, Berlin, in vermutlich sieben Exemplaren in Bronze gegossen. | Yvette Deseyve und Bernhard Maaz
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