Aufnahme eines unbekannten Fotografen, um 1900
Erbbegräbnis der Berliner Kaufmanns- und Fabrikbesitzerfamilie Polborn auf dem an der Karl-Marx-Straße gelegenen Kirchhof (Beisetzungen 1880, 1884, 1899). Wandgrab mit vorgelegter Gruft. Dreiachsige Scheinfassade in Anlehnung an einen dorischen Tempel. Im Dreiecksgiebel Relieftondo mit Christuskopf. Neugotisches Gusseisengitter heute verloren. Zwischen den Säulen drei Grabplatten mit Inschriften (die Lebensdaten fast unlesbar, aber aus Kirchenbüchern und Standesamtsregistern erschließbar; Einzelheiten siehe unten in der ausführlichen Beschreibung). In den Erbbegräbnisbüchern des Alten St. Jacobi-Friedhofs tragen die beiden zusammengehörigen „Gewölbe“ Schuckardt und Polborn die Nummern 46 (1878 angekauft) und 47 (1880 angekauft) (Mitteilung Dr. Jörg Kuhn, Berlin, 20. 4. 2023).
Bei einer Begehung des Kirchhofs am 19. April 2023 durch den Archivar der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg wurde festgestellt, dass die im Bild sichtbare Grabarchitektur noch existiert, jedoch fehlen die Grabplatten mit den Inschriften und ist die gesamte Anlage stark durch Pflanzen überwuchert. Das Giebelfeld ist durch Blechabdeckung gegen Witterungseinfluss von oben gesichert, die ehemaligen Befestigungslöcher für die Inschriftenplatten sind verputzt. Die Gittereinfassung fehlt. Das Grab befindet sich im hinteren Bereich des Kirchhofs an der östlichen Kirchhofsmauer (zur Mainzer Straße), noch vor dem dortigen Ausgang.
Nicht erwähnt in: Ralph Jaeckel/Heidrun Siebenhühner: Der Alte Friedhof der St. Jacobi-Kirchengemeinde in Berlin-Neukölln. Ein Friedhofsführer Berlin 2006.
Provenienz: Altbestand des Archivs.