Auf Grund des bereits 1783 gefundenen römischen Nymphenaltars gehört Alzey zu den historisch ältesten Städten Deutschlands. Am 22. November 223 n. Chr. weihten nämlich die Einwohner des Landstädtchens (vicus) Alzey, die "vicani altiaienses", den Nymphen, d.h. weiblichen Quellgottheiten, diesen Altarstein. Dank der erhaltenen Inschrift ist somit der Ortsname von Alzey schriftlich aus der Römerzeit überliefert. Der Altarstein liefert zudem einen Hinweis auf einen florierenden Kurbetrieb in der Stadt, für den hier vorhandenes schwefelhaltiges Grundwasser die Grundlage bildete. Mit der Stiftung des Altarstein wollte sich die Bewohnerschaft Alzeys möglicherweise des Fortbestandes der Heilquellen und damit ihrer wirtschaftlichen Prosperität sichern.
Eine Besonderheit des Altarsteins bildet die tief, eimerartig ausgehöhlte Focuspartie. Ernst Künzl zufolge könnte es sich hierbei um einen winzigen künstlichen "Opferteich" gehandelt haben, der für Münzopfer ("Stips") gedacht gewesen sein könnte.
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