Der Darstellung liegt eine Legende zugrunde, nach der Papst Gregor dem Großen bei der Feier der hl. Messe Christus als Schmerzensmann erschien. Einer der Meßteilnehmer hatte die Umwandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi bei der Messe bezweifelt.
Bildliche Darstellungen der in dieser Form bis ins vierzehnte Jahrhundert zurückreichenden Legende tauchen ab 1400 besonders in der Malerei auf und erleben um die Wende zum sechzehnten Jahrhundert ihre größte Verbreitung. Das 1906 aus dem Nachlaß von Pfarrer Eisen ins Museum gelangte Gemälde ist ein Werk des von 1470 bis 1510/20 in Utrecht und dann vor allem in Köln tätigen sogenannten Meisters des Bartholomäusaltars. Es wird zwischen 1480 und 1495 datiert.
Vor einem schräg in den Bildraum hineinragenden Altar kniet Papst Gregor, begleitet von zwei Kardinälen und einem weiteren Kleriker, mit vor Ehrfurcht erhobenen Händen. Am rechten Bildrand sieht man durch das geöffnete Chor- oder Kapellengitter in einen gotischen Kirchenraum, von wo aus ein dritter Kardinal mit einem Kreuz herbeikommt. Auf dem Altar erscheint an Stelle des Altarbildes Christus als Schmerzensmann in einem hellen Lichtkranz. Er ist umgeben von den Arma Christi, die in abgekürzten Zeichen seine Passion darstellen. Zwei kleine Engel mit der Siegesfahne und dem Feuerkorb als Hinweis auf die nächtliche Stunde der Passion klettern in dem gemalten Astwerk herum, welches das Gemälde ähnlich einem Schrein nach oben abschließt.
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