Auf einer weißen, rot umrandeten Inselfläche steht eine blaue, menschliche Silhouette neben einem kleinen Gebäude aus Säulen. Von der Insel weg führen Brücken: nach rechts aus dem Bildgeschehen hinaus; nach unten zu einer anderen Insel und nach links zu einem kleinen roten Boot mit einem blauen Fähnchen an einem langen Mast. Am dahinter liegenden Ufer stehen drei schmale Pfähle mit runden Köpfen.
Dieses Blatt entstand zu einem Gedicht Ernst Ortlepps (1800-1864) mit dem Titel "Die Thräne drängt sich an". Dieses erschien erneut in einem Gedichtband von 1999 "Klänge aus dem Saalthal", dessen Umschlagbild Weiße gestaltete.
Rückseitig notierte er die zwei für das Motiv relevanten Strophen:
Die Thräne drängt sich ein
Du kannst in Paradiesen gehen,
Auf himmelnahen Bergen stehen,
Du kannst in trunkenem Entzücken
Die Welt an deinen Busen drücken
Und unaussprechlich selig sein,
Jedoch – die Thräne drängt sich ein.
....
Du kannst noch Freudentage hoffen,
Noch mancher Himmel steht dir offen;
Du kannst von jedem neuen Morgen
Die neue Lebensbilder borgen
Und einem schönern Sonnenschein,
Jedoch – die Thräne drängt sich ein.
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