Nach Aufnahme von Geschäftsbeziehungen zur Zwönitzer Schuhfabrik A. Louis Trommler um 1934 wurde in der Zwönitzer Papiermühle mit der Herstellung von Hartpappen für die lokale Schuhindustrie begonnen. Da die Schuhfabrikanten geglättete, gewalzte Pappen benötigten, waren die Betreiber der Niederzwönitzer Papiermühle gezwungen, ihre Pappen vor der Auslieferung im Zwönitzer Preßspanwerk Fa. Koch walzen zu lassen.
Da der Arbeitsdruck der dortigen Pressen nicht genügte, um die von Trommler geforderte Qualität liefern zu können, wurde im Jahr 1938 ein größeres Walzwerk mit 12.000 kg Walzendruck von der Firma EMAG - Eisengießerei und Maschinenfabrik Bautzen bezogen.
Um die annähernd 7 Tonnen schwere Maschine in der Walzenkammer im 1. Obergeschoss der Papiermühle unterbringen zu können, waren weitreichende bauliche Eingriffe nötig. So musste die Decke durch einen massiven Doppel-T-Träger verstärkt werden. Im Zuge dieser Arbeiten mussten die Außenwände von Geschirrsaal und Walzenkammer aufgebrochen werden. Betrieben wird das Walzwerk durch einen Elektromotor.
Die Maßnahmen erforderten aufgrund der schlechten Bilanzen vorangegangener Jahre die Aufnahme größerer Darlehen. Das Geld wurde von privaten Gläubigern bezogen, da die örtlichen Sparkassen den Betrieb als nicht kreditwürdig einschätzten.
Die Lieferverträge, die mit Trommler geschlossen wurden, verbesserten in der Folge allerdings die wirtschaftliche Situation des Betriebes.
de