Das regierungskritische Blatt von 1848 zeigt in 14 Bildern die Berliner Ereignisse vom 18. und 19. März 1848, dem scheinbar erfolgreichen bürgerlichen Aufstand gegen die absolutistische Königsherrschaft in Preußen.
Oben mittig ist der König und die Königin von Preußen zwischen den Fronten, symbolisiert durch die schwarzweißen Landesfarben links und das schwarzrotgoldene Banner der Revolution rechts dargestellt. Ganz links sind die Massen auf dem Schlossplatz versammelt, ganz rechts wird die Werderstraße beschossen.
Das war die Folge der vom König am 18. März befohlenen Räumung des Schlossplatzes, in deren Folge die Lage in der Hauptstadt eskalierte. Die Szenen zeigen zudem die Beschießung der Konditorei, eine Barrikade in der Jägerstraße, der wehrlose Kaufmann Bendix von Soldaten überfallen, die Erstürmung des Landwehrzeughauses.
Die Berliner Lokalhistorikerin Margret Dorothea Minkels vermutet Julius von Minutoli als Urheber des Bilderbogens, bei dem es sich um den damaligen Polizeipräsidenten von Berlin handelte. Dessen moderate Haltung gegenüber den März-Aufständischen ließ ihn beim König in Ungnade fallen, weshalb er seinen Posten räumen musste. Minutoli verließ Preußen und ging nach Unterfranken in ein dreijähriges Exil, wo er unter anderem seine Erinnerungen an die Ereignisse des Jahres 1848 aufzeichnete.
Lithograf des Blattes war Julius Steinmetz.
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