Doppelseitiger Holzstich aus der Xylografische Anstalt der Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart, erschienen in der Zeitung "Die Gartenlaube", Heft 22 von 1895, S. 360-361. Er illustriert den gleichnamigen Artikel auf Seite 371, der die Grafik bzw. das ihr zugrunde liegende Gemälde und den 100sten Jahrestag zum Anlaß nimmt, an die Zeit des Revolutionstribunals (1793-1795) während der Französischen Revolution zu erinnern.
Das Gemälde von Charles Louis Müller (1815-1892) zeigt ein überfülltes Gefängnis, in dem zumeist elegant gekleidete Frauen und Männer jeden Alters versammelt sind. Sie repräsentieren die Feinde der Revolution, die nach Urteilen des Tribunals inhaftiert wurden. Die Gruppe wird von bewaffneten Soldaten kontrolliert, von der Decke herab hängt eine zerschlissenen Revolutionsfahne mit der Aufschrift: "LIBERTÉ / FRATERNITÉ / OU LA / MORT".
Gestik und Mimik der Inhaftierten zeigen Verzweiflung, Furcht und Resignation. Ein Geistlicher in der Mitte spendet einer jungen Frau Trost, eine andere Frau hält ein Kleinkind auf dem Schoß.
Links am inneren Rand der Menge, aber dennoch im Zentrum steht ein Mann mit Papieren in der Hand. Es ist der gefürchtete Sendbote des Tribunals, der die Namen dieser letzten Opfer vorliest, die an diesem Tag hingerichtet werden sollen. Das Originalgemälde nennt im Titel auch ein Datum für das Ereignis: den '7-9 thermidor, an II', also den 25-27. Juli 1794. Am 27. Juli wurde Robespierre gestürzt und die Französische Revolution und ihr Tribunal nahmen ein Ende.
Die Grafik ist unten links signiert: "UNION X. A.".
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