Der 1933 in Berlin geborene Fotograf Efraim Habermann flüchtete 1939 mit seinen Eltern nach Palästina. 1957 entschied er sich aus familiären Gründen nach Berlin zurückzukehren, wo er seine Berufung als Fotograf entdeckte. Er arbeitete darüber hinaus bei der Berliner Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen als grafischer und technischer Zeichner. Seine Geburtsstadt Berlin wurde zu einem seiner Hauptmotive, welches er mit fotografischem Blick erforscht. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung setzte der Künstler viele Orte ins Bild, die die jüdische Geschichte Berlins dokumentieren. Für die vorliegende Aufnahme fotografierte er eine Ecke auf dem jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee, in der sich das Grabmal der Familie Liebermann befindet. Ganz links im Bild befindet sich in Form einer steinernen Urne das Grabmal des Unternehmers Georg Liebermann. Daneben liegen Grabplatten von vier weiteren Mitgliedern der Familie Liebermann, u.a. des Malers Max Liebermann. Unberührter Weißer Schnee bedeckt die Gräber und gibt der Szene etwas Friedliches, verhindert aber auch, dass die Inschriften entziffert werden können. Prestige, Ruhm und Reichtum der zur Ruhe Gebetteten verblassen hinter der Uniformität, mit der der Schnee ihre Grabstätten überzieht.
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