Der Berliner Kurfürstendamm, seit seiner Entstehung ein Ort des Reichtums und Vergnügens, wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg als die Flaniermeile von West-Berlin wiederaufgebaut. Der in Berlin insbesondere für seine Bilder der Grenzübergänge und der Berliner Mauer bekannte Fotograf Hans W. Mende hielt den Boulevard zwischen 1980 und 1985 in einer Fotoserie fest. Seine analogen Schwarz-Weiß-Aufnahmen eröffnen vielschichtige und ungewöhnliche Perspektiven auf Menschen und Orte.
Im vorliegenden Foto fängt Mende die Bauästhetik der 1950er Jahre am Beispiel der Wendeltreppe im Nobelhotel Bristol ein. 1952 als das erste Hotel der späteren Kempinski-Gruppe eröffnet und von den Berliner*innen liebevoll das „Kempi“ genannt, stand das Gebäude und seine moderne Architektur im Zeichen des Aufbruchs. Mendes Aufnahme präsentiert die geschwungene Treppe in perfekter architektonischer und farblicher Ausgewogenheit zum Raum. Der mit Rankenornamenten überzogene Teppichbelag bildet einen Kontrast zu den glatt verputzten, weißen Wänden und der minimalistischen Architektur des Treppenhauses.
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