Ein Türband aus China, das aus einem Scharnier in der Mitte und zwei symmetrischen Beschlägen an den Seiten besteht. Der Türbeschlag hat eine sechseckige Grundform. Die Kanten sind wellenförmig ausgearbeitet. Der Türbeschlag hat sechs Löcher zur Befestigung und ist auf beiden Seiten mit einem Drachenmotiv und weiteren kleineren Zierelementen versehen. Die beiden Drachen sind in ihrer Position von Kopf und Schwanz umgekehrt zueinander angeordnet. Mithilfe des Scharniers lassen sich die beiden Seiten aufeinander klappen. Auf der Rückseite sind auf beiden Seiten chinesische Schriftzeichen eingraviert.
Das Türband besteht aus Bronze und ist schwarz bemalt. Es lassen sich jedoch Reste einer Blattgoldauflage erkennen. Vermutlich waren die bronzenen Beschläge ursprünglich mit einer Ölvergoldung versehen und sind später monochrom schwarz übermalt worden.
Das Objekt gehört zur Schenkung des Lazarett-Inspektors Jakob Keidel an das Gewerbemuseum Ulm im Jahr 1919.
Keidel war ab 1900/1901 im Feldlazarett Tianjin (Tientsin) bei der Garnison des Ostasiatischen Expeditionskorps, ab 1901 Ostasiatische Besatzungsbrigade, stationiert und somit in den Militäreinsatz des Deutschen Reiches im Boxerkrieg involviert. Während seines zweijährigen Aufenthaltes in China sammelte er unterschiedliche Gegenstände, darunter chinesische Kleidungsstücke und Werkzeuge oder Geschosse aus dem Kontext der Kampfhandlungen. Die Objekte erlangte er u.a. durch Ankauf von chinesischen Händlern oder als Geschenke. Eine Auswahl aus seiner Sammlung übergab er in mehreren Etappen als Schenkungen oder Leihgaben an das Gewerbemuseum Ulm.
Das vorliegende Türband hat Keidel einem chinesischen Händler abgekauft, laut dem es von einer Seitentüre des Ackerbaualtars (Xiannongtan) in Peking stammen soll.
de