In diesem impressionistischen Frühlingsidyll überwiegen verschiedene Grüntöne, was die farbigen und weißen Akzente umso mehr hervorstechen lässt. Durch ihr strahlendes Weiß und die Positionierung in der Mitte des Bildes fällt vor allem die Ziege deutlich ins Auge. Dennoch wirkt sie mit dem wenigen Raum, den sie einnimmt, fast unbedeutend. Wie so häufig in Fritz und Hermine Overbecks Werken ist die Natur viel größer in Szene gesetzt als Mensch und Tier. Es handelt sich eher um eine Ausnahme, wenn Personen oder andere Lebewesen in den Bildern zu erkennen sind.
Das Gemälde „Lämmi im Garten“ ist 1908 in Bröcken bei Vegesack entstanden, im Garten des Hauses, was die Familie Overbeck nach ihrem Umzug von Worpswede dorthin bezog. Der dargestellte Garten ist also kein beliebiges Motiv, ebenso wenig wie die Ziege. „Lämmi“ hat es unter diesem Namen wirklich gegeben.
„Lämmi im Garten“ ist ein Beispiel dafür, wie heimische Motive den Weg in die Kunst von Fritz Overbeck gefunden haben. Tiere mögen in den Gemälden eher selten zu sehen sein, im täglichen Leben der Malerfamilie spielten sie durchaus eine Rolle.
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