Das Gemälde „Das letzte Bild“ von Fritz Overbeck nimmt eine besondere Stellung innerhalb seines Oeuvres ein. Es ist nicht nur sein letztes fertiggestelltes Bild, sondern verweist auch auf die künstlerische Entwicklung des Malers, der stets offen für neue Kunstströmungen gewesen war und sich bis zu seinem Tode immer wieder neue Motivwelten für seine Kunst gesucht hatte.
Viel mehr hätte Fritz Overbeck wohl in seiner Kunst noch erreichen können, wäre er nicht überraschend im Sommer 1909 im Alter von nur 39 Jahren durch einen Schlaganfall aus dem Leben gerissen worden.
Sein letztes Bild zeigt die Experimentierfreudigkeit des Malers. Zu sehen ist eine Landschaft mit sanften Hügeln. Im Vordergrund stehen schlanke, hohe Bäume, von denen nicht alle in ihrer vollen Größe zu sehen sind. Der Maler spielt hier mit verschiedenen Ansichten und beschneidet einige der Bäume in ihrer Höhe. Am interessantesten ist jedoch die Darstellung des Himmels. Leichte Schleierwolken ziehen über das Land. Fritz Overbeck malte sie mit leichten, welligen Pinselstrichen in das strahlende Blau des Himmels. Eine solche Wolkendarstellung findet man sonst kaum im Werk Fritz Overbecks, weswegen das Gemälde auch in dieser Hinsicht als besonders gelten kann. Deutlich sind Bezüge zum Impressionismus zu erkennen. Die leuchtende Farbigkeit und die Inszenierung des Lichts am Himmel verweisen auf diese um die Jahrhundertwende populär gewordene Kunstströmung und zeigen zugleich, wie vielschichtig und variantenreich Fritz Overbeck als Maler gewesen ist.
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