„Grüne Pfeife in Perlmuttschale“ entstand im Gedenken an den verstorben Fritz Overbeck, der symbolisiert durch seine grüne Pfeife, in dem Stillleben repräsentiert wird. Der trauernden Stimmung entsprechend ist das Bild sehr dunkel gehalten. Die Blumen in der dunkelblauen Vase sind welk: Ihre Köpfe neigen sich nach unten. Dies ist ein Verweis auf die klassische Stillleben-Thematik des „memento mori“– wie die Blumen, die in voller Blüte geknickt und welk sind, so wurde auch Fritz Overbeck in der Blüte seines Lebens gebrochen und ihm seine Lebenskraft genommen. Neben einem kleineren, hellen Schälchen steht in der Mitte des Bildes eine Perlmuttschale auf geschwungenen Füßen, in der eine grüne Pfeife liegt. In starkem Kontrast zu den vorherrschenden dunklen Farben gestaltet die Malerin das Innere der Schale besonders bunt und strahlend. Viele verschiedene Farben spielen zusammen und setzen das Perlmutt vor dem dunklen Hintergrund in Szene. Es scheint, als ob das helle Innere der Schale wie ein Hoffnungsschimmer in der melancholischen Szene erstrahlt. Hermine Overbeck-Rohte blickte nach dem Tod ihres Mannes zwar in tiefer Trauer in die Zukunft, jedoch verlor sie die Hoffnung nicht. So kann der Lichtschein in der Schale als ein Symbol ihres Mutes gesehen werden, ihr Leben weiterzuführen und auch das Malen nicht aufzugeben.
de