Fritz Overbeck stellte sein im Frühjahr 1896 entstandenes Gemälde „Abend im Moor“ erstmals auf der „Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken Aller Nationen im Königlichen Glaspalast“ im Mai und Juni 1896 aus. Eben dort hatten die Künstler aus Worpswede nur ein Jahr zuvor ihren großen Durchbruch erlebt, und auch 1896 feierten ihre Landschaftsbilder in der bayerischen Hauptstadt große Erfolge.
Unter den begeisterten Besuchern der Jahresausstellung 1896 war auch die junge Kunststudentin Hermine Rohte. Sie war so angetan von dem Gemälde, dass sie dem ihr noch unbekannten Fritz Overbeck einen Brief schrieb und ihn bat, seine Schülerin werden zu dürfen. Dieser wird sich als junger, aufstrebender Maler wohl geschmeichelt gefühlt haben und sagte zu. Hermine Rohte zog umgehend nach Worpswede. Noch im selben Jahr verlobten sich die beiden Maler und heirateten ein Jahr später.
So ist „Abend im Moor“ ein ganz besonderes Bild, nicht nur wegen seiner berührenden Schönheit, sondern auch durch seine persönliche Bedeutung für die Biografie der beiden Künstler.
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