Die Moderne rückt zunehmend in den Blickpunkt der Archäologie. Ganz zuvorderst stehen hierbei Grabungen auf ehemaligen Militärflächen, die neue zivile Nutzungen erfahren. Auch Soest besitzt am Stadtrand noch eine Reihe von ehemaligen Kasernen. Von zwei gegenüberliegenden Kasernen am Lübecker Ring wurde die Metzer Kaserne (später Steenstraete) bereits abgerissen und die Argonner Kaserne (später Rumbeke) zu einer Fachhochschule umgebaut. Hier waren ehemals ca. 450 Soldaten stationiert. Fast in Vergessenheit geraten ist die Bedeutung der Pferde im 2. Weltkrieg, die sich z. B. an einem großen Fundkomplex von Sporen und anderem Reitzubehör zeigt. Aufgrund des schnellen Aufbaus der Wehrmacht gab es kaum Mittel für die Motorisierung der Artillerie- und Infanterieverbände. Die Gespanne wurden hauptsächlich von Pferden gezogen. Trotz des Verschwindens der Kavallerie nahm also die Anzahl der Pferde in der Armee zu. War das Verhältnis von Soldaten zu Pferden im 1. Weltkrieg noch 7:1, so kam im 2. Weltkrieg auf 4 Soldaten ein Pferd. Jeder Soldat musste eine Reiterausbildung absolvieren. In der Argonner Kaserne waren etwa 150 Pferde untergebracht und rund ein Viertel des Geländes wurde von Einrichtungen für die Tiere genutzt. Die meisten Gebäude der Kaserne, auch Pferdeställe und Reithalle, wurden 1993 im Zuge der Einrichtung der heutigen Fachhochschule zu Seminarräumen, Hörsaal und Bibliothek umgebaut.
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