Die wohl im frühen 19. Jh. entstandene Lithografie zeigt eine Ansicht von Breisach am Rhein vom gegenüberliegenden Rheinufer aus gesehen. In Absetzung zur 1699 bis 1703 völlig neu und auf dem Reißbrett entstandenen Festungsstadt Neuf-Brisach (Neu-Breisach) wird sie als Alt-Breisach bezeichnet.
Im Dreißigjährigen Krieg hatte Frankreich die bedeutende Reichsfestung Breisach eingenommen. Nach dem Frieden von Rijswijk 1697, der den Pfälzischen Erbfolgekrieg beendete, musste Frankreich Breisach jedoch wieder an Österreich abtreten. Um den Verlust der strategisch so bedeutsamen und stark befestigten Stadt zu kompensieren, ließ Ludwig XIV. durch Sébastien Le Prestre de Vauban und Jacques Tarade als Gegenfestung Neuf-Brisach errichten. Doch schon kurze Zeit später, 1703, während des Spanischen Erbfolgekrieges, eroberte Frankreich Alt-Breisach erneut. Mit dem Rastatter Frieden 1714 wurde die Stadt wieder dem Römisch-Deutschen Reich zugesprochen. Von 1793 bis 1805 kam es infolge der Französischen Revolution nochmals zu einem französischen Intermezzo. Dann wurde die Stadt von Napoleon dem neuen Großherzogtum Baden zugeschlagen, das bis 1871 ein souveräner Staat blieb. [Johanna Kätzel]
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