Der Stich illustriert ein Ereignis während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748). Im Frühjahr 1744 überquerte Karl Alexander von Lothringen mit kaiserlichen Truppen an drei Stellen den Rhein und überfiel daraufhin weite Teile des Elsass. Es handelte sich um ein Manöver, um die Franzosen von einem weiteren Einfall in Flandern abzulenken. Der erste der drei Rheinübergänge fand bei Schröck durch ungarische Truppen statt. In der oberen Bildhälfte zeigt eine Karte die Rheingegend von Schröck (heute ein Ortsteil der südpfälzischen Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen) bis nach Mainz. Sie wird ergänzt durch eine Detailkarte mit der Gegend und dem Rheinabschnitt bei Schröck sowie durch eine Detailkarte mit den Städten Weißenburg und Lauterburg im Elsass, die nach dem ersten Rheinübergang von den imperialen Truppen erobert wurden. Eingezeichnet sind hier auch die "Lautterburger Linien", eine 1706 (während des Spanischen Erbfolgekrieges) von den Franzosen im Zickzack angelegte Verteidigungslinie, die zur Verteidigung des für Frankreich neu hinzugewonnenen Elsasses diente. In der unteren Hälfte des Stiches veranschaulicht zusätzlich eine bildliche Darstellung den ersten Rheinübergang: Es sind zahlreiche, mit Soldaten besetzte Boote zu sehen, die gerade übersetzen, und französischen Truppen, die die Flucht ergreifen. [Johanna Kätzel]
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