Westerwald um 1700
grauer Scherben, Rosetten gleichmäßig verteilt eingeritzt, deckend blau bemalt bis auf die grau belassenen Blätter der Rosetten, kleinere Kugelteile manganviolett bemalt.
Vergleichbare Exponate:
MAK Köln, Kat. Nr. 507, 508
Versteigerungskatalog Peter Dümler
(Lempertz, Köln 1914) Pos. 215, 216
Zierspitzen dieser Art wurden im 18. und 19. Jahrhundert auf Gebäuden im Kannenbäckerland an prominenten Stellen der Dachfirste befestigt.
Bis nach dem 2. Weltkrieg konnte man noch einige bewundern, die aber dann den Dacherneuerungen zum Opfer fielen.
Sie sind in der Regel aus einzeln gedrehten Teilen zusammengesetzt und in der, dem Stile der Zeit entsprechend dekoriert.
Mit Aufkommen des sog. Elfenbeinsteinzeuges, (das im Gegensatz zum salzglasierten Steinzeug nicht im "Kannenofen" gebrannt wurde, sondern im Rundofen und das anstelle der Salzglasur mit einer Tauchglasur versehen), wurden in Einzelfällen Spitzen aus geformten Einzelteilen und vorhandenen Teilelementen wie Henkeln und Griffen für Krüge und Dosen zusammengeklebt.
Witterungseinflüsse haben die Lebensdauer solcher Erzeugnisse, jedoch je nach Qualität der Klebungen auf 60 bis 80 Jahre begrenzt.
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