Westerwald Mitte 18.Jahrhundert
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, frei gedreht, Kobaltbemalung
Vergleichbare Exponate:
MAK Köln, Kat. Nr. 666 und 667
KMW Höhr-Grenzhausen,
Inv. Nr. A 2528, D 563
Rh. Landesmuseum Trier,
Inv. Nr. HS 595, 11, 448, HS 597
Literatur:
Gaimster, S. 55, 126, 252
Zur Einführung der Teekannen durch die Töpfer des Kannenbäckerlandes ist unter Lfd. Nr. 70 einiges ausgeführt.
Im allgemeinen hatten die Teekannen einen losen, ebenfalls aus Steinzeug geformten Deckel. Die hier vorgestellte Teekanne nimmt jedoch eine Sonderstellung ein, weil man hier einen Zinndeckel mit an den Henkel angebautem Scharnier verwendet hat.
Die Konstruktion ist die gleiche wie sie bis dahin bei Kannen, Krügen und Humpen weit verbreitet ist.
Auch die Reddekoration geht mit der Einführung einer Tierdarstellung neue Wege. Hat sich bis dahin die gegen Ende des 17.Jh. eingeführte Ritztechnik in der Hauptsache nur mit floralen Mustern beschäftigt, versucht man sich jetzt auch mit der Darstellung von Tieren. Man wird deshalb die hier vorgestellte Teekanne etwas später in das 18. Jahrhundert, wahrscheinlich in die Mitte, einordnen müssen.
Teekannen gleicher Art, jedoch noch nicht mit Tierdarstellungen, wurden bei Aushubarbeiten zusammen mit entsprechenden Bruchstücken in der Mittelstrasse in Höhr-Grenzhausen gefunden (in Privatbesitz).
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