Als die Römer in den Jahrzehnten um Christi Geburt auch im Hellwegraum aktiv waren und das rechtsrheinische Germanien Teil des Römischen Reiches werden sollte, wurden die Bodenschätze im Sauerland prospektiert und auch die dortigen Bleivorkommen von ihnen erschlossen.
Nachdem die Römer es spätestens 16 n. Chr. aufgegeben hatten, das Gebiet rechts des Rheins zu erobern, gab es trotzdem einen regen Warenaustausch zwischen den verfeindeten Kulturen, und die Germanen bauten weiterhin Blei für die Römer im nördlichen Sauerland ab. Davon zeugen einige trapezförmige Bleibarren sowie zahlreiche Abfallprodukte der Metallverarbeitung, dien auch in den älterkaiserzeitlichen Siedlungsstellen im Soester Westen gefunden wurden. Die durchlochten Bleibarren wogen zwischen 166 g und 751 g und waren eine reine Transportform. Da aus dem Römischen Reich ähnliche Barren bekannt sind und die germanischen Barren sich möglicherweise auch an das römische Gewichtssystem hielten, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Form keine eigene Erfindung war, sondern übernommen wurde. Da Blei ein sehr weiches Metall ist und kaum für Alltagsprodukte genutzt werden konnte, wurde der Abbau nach einigen Jahrzehnten zurückgefahren oder eingestellt, nachdem die Römer im Zuge der Eroberung Britanniens andere Abbaugebiete erschlossen hatten und das Blei aus dem Sauerland nicht mehr benötigten.
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