In der späten Eisenzeit gewinnen neben den altbekannten Glasperlen auch blaue Glasarmringe zunehmend an Bedeutung und fanden eine weite Verbreitung. In unserem Raum war damals nicht bekannt, wie blaues Glas hergestellt wurde. Die einheimische Bevölkerung musste diese Produkte also von außerhalb einhandeln. Für bestimmte Glasarmringtypen aus blauem Glas, beispielsweise mit D-förmigen Profil und teilweise mit gelber Fadenauflage, ist eine Herstellung im keltischen, niederländischen und niederrheinischen Raum zu vermuten. Für die fünfrippigen blauen Glasarmringe mit gelber Zickzackfadenauflage sowie die ebenfalls seltenen Armringe aus grünem, gelbem und farblosem Glas kann dies nicht festgestellt werden. Diese können jedoch auch in Süddeutschland produziert worden sein. Glasarmringe und -perlen zeugen somit von Handelsbeziehungen mit dem Rheinmündungsgebiet wie auch dem keltischen Bereich der „Oppidazivilisation“ in Süddeutschland. Sie wurden zwar in der späten Eisenzeit hergestellt, finden sich aber häufig – wie auch in Soest nachgewiesen – in kaiserzeitlichen Zusammenhängen, da sie, auch wenn sie zerbrochen waren, als Amulette o.ä. weiter verwendet wurden.
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