Westerwald zweite Hälfte 18. Jahrhundert
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Handarbeit
Vergleichbare Exponate:
Museum Wiesbaden, Inv. Nr. DS 490
Literatur:
Falke II, S. 113
Finke
Demmin (1882) S. 52
Die hier vorgestellte Menage ist ein hervorragendes Beispiel für die Versuche der Westerwälder Kannenbäcker sich dem Modetrend der Zeit anzupassen.
Die netzförmigen Wände der zylindrischen Körbchen gleichen bei oberflächlicher Betrachtung einem aus Tonstreifen hergestellten Geflecht.
Sie sind aber aus einer flachen Platte herausgeschnitten und die Außenseiten der Rippen sind so gestaltet, dass sie einem gedrehten Seil ähneln.
Das Ganze ist in noch plastischem Zustand wahrscheinlich über einer zylindrischen Form in die endgültige Gestalt gebracht worden.
Beide Körbchen konnten dann zusammen gefügt und der in der Mitte angeordnete, zopfgedrehte Henkel und der Boden angeformt werden.
Die beiden zierlichen Kännchen sind in herkömmlicher Weise frei gedreht, aber mit der erst gegen Mitte des 18. Jahrhundert aufgekommenen feinen Knibistechnik dekoriert (s. hierzu Ausführungen unter Lfd. Nr. 60).
Beide Kännchen haben zopfgedrehte Henkel an denen die Zinnscharniere für die Steinzeugdeckel montiert sind.
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