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Werra-Kalibergbau-Museum Gemälde, gerahmte Drucke, Fotografien u.ä. [00249]
Zeichnung Schachtanlage HeRa (Werra-Kalibergbau-Museum, Heringen/W. CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Werra-Kalibergbau-Museum, Heringen/W. / E. Büxel (CC BY-NC-SA)
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Zeichnung Schachtanlage HeRa

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Beschreibung

Die querformatige Bleistiftzeichung zeigt die Ansicht der Schachtanlage Heimboldshausen-Ransbach aus südlicher Richtung. Schräg über den Bildvordergurnd verlaufen die Gleise der Bahnlinie Hersfeld-Heimboldshausen, in der Mitte steht ein Salzschuppen mit doppelt gebrochener Dachfläche. An seiner Längsseite steht ein Güterwaggon mit geöffneten Schiebetüren an der Laderampe. Links neben dem Schuppen ragt das stählerne Fördergerüst vor der dahinterliegenden Talflanke in den Himmel, am Horizont sind die kegelförmigen Abraumhalden des Kaliwerkes angedeutet. Rechts im Bild stehen der schlanke Kamin und die Gebäude der Energieversorgung des Werkes. rechts unten hat der Zeichner sein Bild signiert und darunter die Umstände seiner Entstehung erläutert:
"Aus 750 m Tiefe wurden Kisten und lose Büchermassen zutage gefördert, in dem Salzschuppen (Mitte) sortiert und an der Rampe nach Marburg verladen."
Die Vorgeschichte der beschriebenen Situation war folgende:
In den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges wurden systematisch wertvolle Güter an möglichst sicher Orte gebracht. Im Schacht 'HeRa' fanden so die Requisiten und Kostüme des Berliner Staatstheaters sowie die wertvollen Buchbestände der Preußischen Staatsbibliothek Berlin und der Marburger Universitätsbibliothek eine Bleibe. Allein aus Marburg wurden zwischen Juli und September 1944 in 14 Bahnwaggons rund 230.000 Büchern zum Schacht gebracht und eingelagert. Die Bücher aus Berlin waren schon vorher mit Lastkähnen nach Heimboldshausen und mit Hilfe von Zwangsarbeitern zum Schacht und nach Unter Tage gebracht worden.
Kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner brach ein Brand in den Zeitungsbeständen der Staatsbibliothek aus. Ob SS-Angehörige Akten vernichten oder ehemalige Zwangsarbeiter sich rächen wollten konnte nie geklärt werden. Nach vergeblichen Löschversuchen wurde der schwelende Abschnit des Stollens abgemauert. Erst im Mai 1946 konnte der Brandherd ausgeräumt und die Bücher geborgen werden.
Der Zeichner Heinrich Kramm war Bibliothekar in Berlin, später Breslau. Sein Bruder war Bergassessor am Schacht Ransbach und für die Bergung der eingelagerten Kulturgüter zuständig. Dieser sorgte dafür, dass Heinrich eine Zuzugsgenehmigung nach Marburg bekam um dort Bestände der Berliner Staatsbibliothek entgegenzunehmen. Auf Anweisung der Amerikaner sollten nämlich auch dieser Bestand nach Marburg gebracht werden. Auf seinem Weg nach Marburg machte Heinrich Kramm Station bei seinem Bruder in Philippsthal und zeichnete u.a. dieses Bild.

Material/Technik

Papier, Bleistift, Aluminium, Glas, Pappe, Presspappe / gezeichnet, gerahmt

Maße

Höhe: 32 cm, Breite: 41 cm; Rahmenprofil: 12 x 23 mm; Zeichnung: Höhe: 24,5 cm, Breite: 32 cm

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Werra-Kalibergbau-Museum

Objekt aus: Werra-Kalibergbau-Museum

Das Museum ist derzeit wegen einer energetischen Sanierung des Museumsgebäudes geschlossen. Im Frühjahr wir es mit einer Sonderausstellung seinen...

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