Um 1700
Steinzeug, grauer Scherben, salzglasiert, Kobaltbemalung, frei gedreht.
Vergleichbare Exponate:
MAK, Köln, Kat. S. 346 ff.
Rijksmuseum, Amsterdam
British Museum, London
Victoria & Albert Museum, London
Mittelrhein. Landesmuseum, Mainz, Inv. Nr. 0,1268, 30/150, 27/122; 27/123
Sammlung Les Paul (USA)
Literatur:
Falke, S. 105, Abb. 243
Gaimster, S. 264, 265
Reineking v. Bock, S. 347 - 351
Klinge (1996) S. 101, 103
Francke, S. 63, 64
Adler, S. 367
Die Kugelbauchform ist wahrscheinlich fast so alt wie die Töpferei selbst. Sie wird sich alleine schon aus Gründen der Zweckmäßigkeit bei der Herstellung, des Brandes und auch der Verwendung mehr oder weniger von selbst angeboten haben. Bei uns findet man sie unter der Römischen Keramik so oft wie in der Fränkischen, der Pingsdorfer Irdenware, wie beim frühen Rheinischen Steinzeug.
Als dekorativ gestalteten Gebrauchsgegenstand fand die Kugelform jedoch erst um die Mitte des 17. Jh. Verwendung.
Falke schreibt, dass um 1670 die gedrungene Kugelbauchfrom in den Vordergrund getreten sei ( II/ S. 106). Auf Seite 99 sind jedoch Kugelbauchkrüge abgebildet, die er auf Anfang 17. Jh. datiert.
Da diese Krüge in einer größeren Zahl auf dem ehemaligen Grundstück des Johann Kalb in Grenzau von Zais gefunden wurden und dieser sein Haus erst 1621 gebaut hatte, ist die Mitte des 17. Jh. eher wahrscheinlich als Datierung dieses Krugstiles.
Der Körper des hier vorgestellten Kruges ist deckend blau bemalt mit Ausnahme der aufgelegten dreiblättrigen Blütenrosetten in runden Stempelauflagen, die im Naturton grau gehalten sind.
Der kurze zylindrische Hals ist mit zwei blau ausgemalten Kehlen und einem schwachen Wulst versehen. Leicht fußähnlich ausgestellte Standfläche.
Der breite, profilierte Henkel ist am unteren Ansatz einmal eingerollt. Der Krug hat einen flachen Zinndeckel
de