Zoomorpher Fingerring aus Bronze mit Flechtoptik und Büffelkopf. Laut Inventarbuch handelt es sich um eine Nachbildung.
Solche zoomorphen Ringe sind vor allem vom Volk der Senufo bekannt und stammen von der Elfenbeinküste oder aus Burkina Faso. Sie sind unter anderem mit der Wahrsagerei verknüpft und werden in diesem Kontext in der Senufo-Sprache als "yawiige" ("etwas, das dir folgt") bezeichnet.
In Westafrika suchen die Menschen angesichts u.a. gesundheitlicher oder beruflicher Probleme Wahrsager*innen auf. "Yawiige" können z.B. Armbänder, Anhänger, Ringe oder Fußkettchen sein, die zwischen der Welt der Menschen und der Welt der Geister vermitteln sollen. Die Schmuckstücke sollen dabei helfen, die Geister zu besänftigen und so die durch die Wahrsagung aufgedeckten Konflikte und Probleme zu lösen. Zudem sollen sie Schutz vor Unheil bieten. Der Schmuck wird entweder auf Anraten der Wahrsager*innen von den Ratsuchenden erworben oder wird von den Wahrsager*innen selbst getragen, um die Beziehung zu den Geistern zu pflegen.
General Richard Erlenbusch (1863 - 1937) hat das Objekt 1920 in einem größeren Konvolut an das Gewerbemuseum Ulm geschenkt. Da es sich um eine Imitation handeln könnte, ist die Herkunft nicht gesichert.
Erlenbusch übergab dem Gewerbemuseum über mehrere Jahre hinweg verschiedene Konvolute als Schenkung oder Leihgaben.
Insbesondere handelte es sich dabei um militärische Gegenstände, die er vermutlich bei seinen Kampfeinsätzen während des Ersten Weltkrieges u.a. in Frankreich und Italien erlangte. Woher er die außereuropäischen Objekte bezog, ist nicht nachvollziehbar. Diese kamen jedoch nach Beendigung von Erlenbuschs militärischer Karriere ins Museum (1920 und 1923).
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