Der quadratische Einsatz mit dunkelrotem Ornament ist umgeben von langnoppigem Leinenrubber. Innerhalb des Quadrates ist ein Rankenwerk abgebildet, das sich in laufenden Windungen entwickelt und dessen Blätter Granatäpfel einschließen - eines der beliebtesten Motive der altchristlichen Ornamentik, das häufig auf Sarkophagreliefs dargestellt ist. Das quadratische Feld in der Mitte ist von weiteren Gewächsen diagonal geteilt und beinhaltet dazwischen vier Vasen.
Die koptischen Textilien, die im Museum Ulm erhalten sind, wurden Ende der 1880er Jahre vom ehemaligen Gewerbemuseum Ulm aus der Sammlung von Franz Bock (1823 - 1899) angekauft. Dr. Franz Johann Joseph Bock war Geistlicher und Kunsthistoriker und reiste 1885 und 1886 nach Oberägypten, wo er Ausgrabungen durchführte. So legte er eine Sammlung von koptischen Textilfragmenten an, die aus Gräbern stammen. Insbesondere handelte es sich dabei um Teilstücke von Decken oder Tuniken. Die gesammelten Objekte verkaufte Franz Bock nach und nach an verschiedene Museen. Da Bock seine Funde beschnitt, kamen in der Regel nur Teilstücke aus größeren Geweben in die unterschiedlichen Sammlungen. Dadurch ist es auch wahrscheinlich, dass sich Fragmente aus ein und derselben Textilie über mehrere Sammlungen verstreut finden.
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