Die Medaille wurde auf die Eroberung Philippsburgs 1734 durch Frankreich während des Polnischen Thronfolgekrieges gefertigt. Frankreich hatte sich in den Konflikt um die polnische Thronfolge eingemischt und unterstützte Stanislaus I. Leszczyński (1677-1766), der im französischen Exil lebte und dessen Tochter Maria Leszczyńska (1703-1768) mit Ludwig XV. (1710-1774) verheiratet war. Das Rheingebiet war einer der Hauptschauplätze der kriegerischen Auseinandersetzungen. Die zur Festung ausgebaute Stadt Philippsburg war durch ihre Lage am Rhein strategisch wichtig und bereits im 17. Jh. mehrfach belagert und erobert worden. Am 18. Juli 1734 konnten französische Truppen die Festung erneut erobern und sollten sie erst 1737 auf Grundlage des Wiener Friedens räumen.
Auf dem Avers der Medaille ist das Brustbild "des christlichsten Königs" Ludwigs XV. nach rechts wiedergegeben. Auf dem Revers rühmt eine von einer zinnenbekrönten Mauer umrahmte Inschrift die Eroberung Philippsburgs während das gesamte deutsche Heer zugesehen habe. Die Aussage spielt auf den erfolglosen Versuch des Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736) an, die Festung mit einer anrückenden Entsatzarmee zu befreien. [Johanna Kätzel]
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