Der Augenspinner zeigt deutliche Augenflecken. Sie dienen zur Tarnung in Ruhestellung. Für die Farbgebung sind Pigmente verantwortlich. Sie entstehen entweder direkt durch den eigenen Stoffwechsel des Insekts oder indirekt durch pflanzliche Farbstoffe, die der Schmetterling als Raupe mit der Nahrung aufnimmt und meist in spezielle Pigmente umwandelt. Die Pigmente in den Schuppen absorbieren bestimmte Wellenlängen des auftreffenden Lichts. Für Creme- und auch Gelbfärbung einiger Falter sind zum Beispiel Flavone zuständig, Endprodukte pflanzlicher Stoffe, die der Schmetterling bereits im Raupenstadium als Nahrung aufnimmt und in seinem Körper speichert. Pigmentfarben werden bei Insekten im Chitin der Schuppen und Haare gelagert, selten auch als „Farbbeutel“ im Innern der hohlen Schuppen. Pigmente sind durch UV-Licht im Laufe der Zeit einem Ausbleichungsprozess unterworfen. Je nach Menge, Chemie und Struktur der Pigmente kann das schneller oder langsamer gehen. Ganz frisch geschlüpfte Schmetterlinge sind deshalb am intensivsten gefärbt, da die Pigmente hier noch ihre volle Kraft entfalten können.
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