Brief in Falttechnik mit Nadelstichmuster.
Motive: 4 Engel mit Posaunen, Herzen u. Blumen.
Text:
"Wandle auf Rosen noch lange Zeit......Gewidmet von Franz Weirich an seinen theuersten Schatz Margareta Martin zum Neuen Jahr. 1831 "
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts und im 19. Jahrhundert wurde der Faltschnitt in der traditionellen Volkskunst benutzt. Allerdings sind nur aus dem deutschsprachigen Raum solche geschnittenen Versbriefe bekannt. Das Elsaß und die deutschsprachige Schweiz bildeten zu dieser Zeit einen Schwerpunkt bei der Herstellung von Faltbriefen. Diese Briefe dienten als Neujahrsgrüße, zur Erinnerung an die Taufe fertigte man Taufbriefe an. Und, wie einige Beispiele im Hunsrück-Museum zeigen, setzte man sie auch als Liebeszeichen ein.
Jedoch fertigte der Sender nur in seltenen Fällen einen solchen Brief selbst an, meist wurde diese Aufgabe einem geübten Dorfkünstler übertragen, der einen gewissen Obolus dafür erhielt. Zu dem Personenkreis, der sich mit solchen Arbeiten beschäftigte, zählten Lehrer, Handwerker, Gemeindeschreiber, Bauern und auch die Pfarrer, die allerdings vorwiegend Taufbriefe verfaßten.
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