Nach dem Ende des Krieges ging Otl Aicher zunächst nach München, um dort an der Akademie Bildhauerei zu studieren. Gleichzeitig arbeitete er in Ulm als freier Gestalter. Für die 1946 gegründete Ulmer Volkshochschule entwickelte er ein Erscheinungsbild, dessen auffälligster Bestandteil die sorgfältig gestalteten Plakate waren. Gleichzeitig entwickelte er zusammen mit Inge Scholl Pläne für eine "Neue Schule" als eine Erweiterung der Volkshochschule: Junge Menschen, die durch den Faschismus geprägt waren, sollten dort zu mündigen und engagierten Bürgern ausgebildet werden.
Angesichts dieser Aufgaben und der Möglichkeit, sich gesellschaftlich zu engagieren, gagab Otl Aicher sein Münchner Studium schon bald auf. Die Beschriftung dieses Fotos, das 1949 aufgenommen wurde, bezeichnet ihn allerdings noch als Bildhauer: "Volkshochschule Ulm. Der Bildhauer Otto Aicher ist gleichzeitig ein begabter Graphiker, der sämtliche Plakate für die Kurse der Volkshochschule selbst entworfen hat. Er leitet außerdem den Kursus Stadtbauplanung, kümmert sich um die Innenarchitektur und entwirft Bühnenbilder für den Theaterkurs."
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