"Schatten", Acryl auf Leinwand, 2015, 80 x 110 cm. Andreas Jähnig. Fassadenstruktur mit Schatten von Hubschraubern im Vordergrund. Das Gemälde wird in der Sonderausstellung "Mächtige Gefühle" der Emotion "Angst" zugeordnet.
Objektgruppentext in der Austellung "Mächtige Gefühle", 2022:
Angst – «Eine typisch deutsche Emotion?»
Der Blick in unsere Glassammlung hilft uns, den Begriff
«Angst» wortgeschichtlich zu erklären. Er meint «Enge»
und «Bedrängnis» – in der Brust und im Herzen. Deshalb
heißt die eingeschnürte Flasche «Angster». Dass Angst
typisch deutsch sei, lässt sich nicht belegen. Dennoch
kann Furcht Menschen körperlich bedrängen
und belastende Erfahrungen der Angst früherer
Generationen, die Kriege, Inflation und Regimewechsel
erlebt haben, mögen gar erblich sein. Andreas Jähnig
vermittelt mit seiner Skulptur die skrupellose Aggression
der Mächtigen. Das Übungsgewehr aus dem Wehrsport
der DDR kann durch seinen Knoten keine Angst mehr ver-
breiten. Ängste vor Explosionen von Glasflaschen lassen
sich in der mit Draht stabilisierten Siphon-Flasche. Technische
Sicherheit sollte Angst bändigen.
1 «Schatten», Malerei Andreas Jähnig*; 2 Siphonflasche, um 1920;
3 «Angster» (Flasche), um 1900*; 4 Stabhandgranate, um 1970**
5 Übungsgewehr gegen Krieg, 1989**
**Leihgaben Museum Utopie und Alltag; *Leihgaben
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