Die Gruppe der drei Grazien oder auch „Chariten“ - Euphrosyne („Frohsinn“), Thalia („Üppigkeit“ bzw. „Festfreude“) und Aglaia („Glanz“) - war bereits ein beliebtes Motiv in der griechischen Kunst. Die Chariten wurden von dem Dichter Hesiod (um 700 v. Chr.) als Töchter von Zeus und Eurynome und zugleich als Göttinnen der Anmut bezeichnet.
Franz Conrad Linck hatte das Thema bereits um 1765 in der Porzellanplastik behandelt. Die Sandsteingruppe kam wohl um 1835 aus dem Nachlass Lincks in den Carl-Theodor-Hof in Neustadt-Mußbach. Der Kunsthistoriker Dr. Berthold Roland konnte durch die Entdeckung des erhaltenen plastischen Entwurfs (signiert „Linck“ und datiert „1790“) die Zuschreibung der Großplastik an den Bildhauer sichern. Der Bozzetto findet sich neben vielen Porzellangruppen, die nach seinen Entwürfen geschaffen wurden, im Besitz des Historischen Museums der Pfalz.
Seine erste Ausbildung als Bildhauer erhielt Franz Conrad Linck in der Werkstatt seines Vaters Johann Georg Linck in Speyer. Anschließend studierte er an der Hofakademie in Wien. 1762 begann seine Tätigkeit als Modelleur für die Frankenthaler Porzellanmanufaktur. Wichtige Werke als Hofbildhauer des Kurfürsten Karl Theodor entstanden für den Schwetzinger Schlosspark und das Mannheimer Nationaltheater. Linck entwarf unter anderem die monumentalen Standbilder Karl Theodors und der Minerva für die Alte Neckarbrücke in Heidelberg.
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