Bildnis des 30-jährigen Goethe in Dreiviertelansicht nach links; Schulterstück in einem Tondo. Kopie nach der (verschollenen) Bleistiftzeichnung des dänischen Künstlers Jens Juel von 1779 oder nach der in der Porträtsammlung Lavaters befindlichen Kopie nach dieser Zeichnung. Über die Entstehung des Vorbildes gibt das Schweizer Reisejournal von Herzog Karl August am 1. November 1779 die folgende Auskunft: "um 7 Uhr Abends kam der Maler Juel und fing an, Göthen mit Bleistift zu zeichnen"; am 2. November: "Juel endigte Göthe"ns Bild; es ist, dunkt mir, sehr gut geraten." Direkt nach seinem Auftauchen aus Schweizer Privatbesitz, 1891, ordnete der Spezialist für Goethe-Bildnisse, Friedrich Zarncke, das hier vorliegende Blatt als eine "zweite Kopie" ein. In einem Schreiben gegenüber Otto Heuer betonte er die gegenüber der ersten, heute in Wien befindlichen Kopie unglücklichen Veränderungen der Züge: "Die Stirn ist noch platter ausgefallen als bei Juel u. die Nase ist fast zu einem Rüssel geworden." Zugleich aber schätzte Zarncke das Blatt hinsichtlich seiner Zeichentechnik als "kunstvoller" ein - es sei frei gezeichnet "nicht, wie die erste Copie, durchgepaust". Die Zeichentechnik weist eine gewisse Nähe zu dem 1779 entstandenen Goethebildnis von Johann Heinrich Lips auf, das in doppelter Ausführung entstand und von dem sich eine vormals der Sammlung Lavaters zugehörige Version ebenfalls heute im Besitz des FDH befindet (III-04635). NSt Von unbekannter Hand gezeichnet. Nach einer schriftlichen Einschätzung von Friedrich Zarncke, Leipzig, handelt es sich um eine zweite Kopie nach einer in der Porträtsammlung Lavaters befindlichen Kopie einer (verschollenen) Bleistiftzeichnung von Jens Juel. (schriftliche Einschätzung von Friedrich Zarncke vom 07.02.1891, s. Inventaranlage. Laut Zarncke ).