Die Karte zeigt die Rheingegend von Lauterburg (Lauterbourg) im Elsass bis nach Mainz und Aufstellungen französischer und kaiserlich-österreichischer Truppen während einer Episode des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740-1748). Im Frühjahr 1744 waren die Franzosen mit einer großen Armee unter Marschall Moritz von Sachsen in Flandern eingefallen. Zur Entlastung überquerte Karl Alexander von Lothringen, der im selben Jahr den Befehl über die kaiserliche Rheinarmee erhalten hatte, an drei Stellen den Rhein und marschierte im Elsass ein, das stark verwüstet wurde. Den oberen Abschluss der Karte bilden entsprechend drei Schlachtenbilder vor den Orten Germersheim, Lauterburg und Weißenburg. Tatsächlich zog der Marschall einen großen Teil seines Heeres aus Flandern ab, um es ins Elsass zu schicken. Zu einer Schlacht kam es aber - zunächst - nicht, da Prinz Karl nach Böhmen eilen musste, nachdem Preußen erneut in den Krieg eingegriffen hatte. Erst 1746 kam es zwischen dem Marschall von Sachsen und dem Prinz von Lothringen zu einer bedeutenden Schlacht bei Roucourt in Flandern, die mit der Niederlage Karl Alexanders endete. In den folgenden Jahren erlitt der Prinz noch mehrere schwere militärische Niederlagen. Umso mehr wird die Rheinüberquerung 1744 glorifiziert und im Kartentitel als "Dreymalicher Heldenstreich" gerühmt.
Der seltene Einblattdruck wurde bei Friedrich Wilhelm Geyer in Nürnberg verlegt. [Johanna Kätzel]