Zugehörig zu HMP_1988_0202. Porträt von Johann Wilhelm Fliesen (1766-1852) in Frack, weißer Weste mit Stehkragen und schwarzer Halsbinde. Fliesen studierte Politische Ökonomie und Jura und wirkte 1793-1797 in Kaiserslautern als Kollektor (Einnehmer) der französischen Regierung. 1814 kamen die französischen Territorien links des Rheins vorläufig unter österreichisch-bayerische Regierung. Der Generalrat (Conseil général) des bisherigen Départements du Mont-Tonnerre wurde zur Kriegsschuldenliquidationskommission umgewandelt, der Vorläufer des späteren Pfälzischen Bezirkstages. Johann Wilhelm Fliesen war Mitglied dieses Gremiums sowie leitender Kirchenrat des reformierten Konsistoriums in Worms.
1816 fiel der südliche Teil der linksrheinischen Gebiete als Rheinkreis (mit Speyer als Kreishauptstadt) an das Königreich Bayern. Ein Generalkonsistorium vereinte die kirchlichen Oberbehörden für die lutherischen und reformierten Gemeinden. Fliesen trat dort als bayerischer Beamter ein und leitete im Auftrag von König Max I. Joseph von Bayern die erfolgreiche Unionssynode im August 1818 in Kaiserslautern, aus der die Protestantische Landeskirche der Pfalz hervorging. Johann Wilhelm Fliesen war bis 1832 Direktor des Speyerer Konsistoriums dieser vereinigten Kirche. Nachdem Fliesen aus Regierungssicht nicht streng genug gegen Geistliche durchgegriffen hatte, die sich beim Hambacher Fest engagiert hatten, versetzte man ihn als Regierungsrat nach Ansbach.
Johann Schlesinger war zunächst Schüler seines Bruders Johann Adam. Er arbeitete in der Tradition holländischer Stilleben-Maler des 17. Jh., war aber auch ein gesuchter Porträtist. Er lebte und wirkte hauptsächlich in Mannheim.
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