Ein Puzzel mit dem Motiv einer grafisch gestalteten Landkarte der Deutsche Demokratische Republik mit Sehenswürdigkeiten.
Leihgabe Museum Utopie und Alltag, Alltagskultur und Kunst der DDR, Standort Eisenhüttenstadt, Erich-Weinert-Allee 3, 15860 Eisenhüttenstadt
Objektgruppentext in der Austellung "Mächtige Gefühle", 2022:
LAnG-Nostalgie – «Gefühlvolle Heimreise»
Das Wort Nostalgie lässt sich auf Nostos (griechisch)
zurückführen und bedeutet die Heimkehr (des Odysseus).
Zwei Objekte vermitteln Nostalgie als Hoffnung auf
Rückkehr: Angestellte von Glasfabriken östlich von Oder
und Neiße, die ihre Heimat 1945 fluchtartig verlassen
werden mussten, haben einen Schlüssel und Glasproben
mit auf ihre Flucht mitgenommen. Sie taten dies in
der Erwartung zurückkehren und ihren Arbeitsplatz
wieder aufschließen zu können. Oder diese Dinge waren
eine «Erinnerungshilfe», die alte Heimat nicht zu vergessen.
«Mitbringsel» von einem Kuraufenthalt oder einer
Urlaubsreise hatten einen nostalgischen Wert. Weniger eine
räumliche Nostalgie, als vielmehr eine zeitlich rückschauende
Sehnsucht vermitteln historistische Gläser. Diese beschwören
vergangene Zeiten wie eine vermeintlich heile Welt
des Mittelalters oder der Antike. Kurz vor dem
«Kohleausstieg» bewerten wir auch die Glashütter
Traditionsfahne der Bergleute als Ausdruck der Nostalgie
und den Versuch Traditionen zu bewahren [Museum-Digital].
1 Römer Schlägel und Eisen, um 1900*; 2 Bäderglas, um 1860*;
3 Upcyling-Glas „Heineken“, um 2019;
4 Schlüssel aus schlesischer Fabrik, 1945; 5 Glasproben aus Schlesien, 1945;
6 Fontane-Flasche, um 1820, Sammlung Lachmann; *Sammlung Stockmann
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