Dreiviertel-Portrait eines jüngeren Offiziers mit grauer Perücke. Er trägt einen hellblauen Justaucorps (einen eng anliegenden Herrenrock) mit Goldknöpfen, goldfarbene Epauletten, eine dunkelblaue Weste mit Goldknöpfen, ein weißes Jabot (eine Rüsche, die den Kragenausschnitt verdeckt) und gelbe Hosen. Den Säbel trägt er auf der linken Seite, in der Rechten hält er einen schwarzen Hut, darunter liegt ein Festungsplan auf einem Tischchen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Plan der Feste Philippsburg. Der Offizier steht vor einer braunen Draperie, daneben ergibt sich ein Ausblick auf Bäume und eine Architektur in der Ferne.
Die Festung Udenheim/Philippsburg war seit Ihrer Erbauung im Jahr 1615 immer wieder ein hart umkämpfter Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen Reichstruppen und dem französischen Heer. Ende des 18. Jahrhunderts waren dort ca. 4.500 Mann aus verschiedenen Regimentern des Reiches stationiert. Nach wechselvoller Geschichte wurde die Festung 1790 - 1794 wieder aufgebaut. 1799 wurde sie nach dem Frieden von Lunéville auf Befehl Napoleons geschleift. Die Identität des dargestellten Offiziers ist aktuell nicht bekannt. Möglicherweise handelt es sich um einen Ingenieur der Reichsarmee, der mit den Wiederaufbauarbeiten 1790 bis 1794 befasst war.
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