museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Graphische Sammlung [GK II (5) 156]
Bardua, Caroline: Religiöse Allegorie auf das preußische Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (IV.) und Elisabeth, SPSG, GK II (5) 156. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2021) (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Religiöse Allegorie auf das preußische Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (IV.) und Elisabeth

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Vor einem hölzernen Hochkreuz sitzt ein junges Paar in altertümlicher Kleidung, das aufgrund der Physiognomie des Mannes als preußisches Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (IV.) und Elisabeth identifiziert werden kann. Die Kronprinzessin, halb sitzend, halb kniend, hat ihre gefalteten Hände auf dem Schoß des Gemahls abgelegt. Sie schaut in ein Buch nieder, das der Kronprinz aufgeschlagen in der Hand hält. Sein Blick ist aufwärts in die Ferne gerichtet. Hinter dem Kreuz wehren zwei schwebende Engel drohendes Unheil in Gestalt eines Knochenmannes mit Sense und einer Schlange zurück. Eingebettet ist die Szenerie in eine von einem Gebirgszug flankierten Flusslandschaft. Am Ufer steht eine Kirche mit Doppelturmfassade, auf der Höhe eine Burgruine, hinter der Strahlen emporsteigen.

Der Anlass für diese Zeichnung und die Erwerbungsgeschichte sind nicht bekannt. Caroline Bardua, eine Schülerin von Johann Heinrich Meyer in Weimar und Gerhard von Kügelgen in Dresden, kam 1819 nach Berlin. Schon bald erhielt die Porträtmalerin durch eine Reihe von Aufträgen auch Kontakt zu Angehörigen des Königshauses. Im November 1823 erlebte sie als Augenzeugin den Einzug der Prinzessin Elisabeth von Bayern als Braut des preußischen Thronfolgers Friedrich Wilhelm (IV.). Das als „Religiöse Allegorie“ betitelte Blatt entstand vermutlich um 1830, wofür nicht allein das Alter der Dargestellten spricht. Der Hochzeit waren jahrelange Verhandlungen um den Übertritt der katholischen Prinzessin zum Protestantismus vorausgegangen, auf den König Friedrich Wilhelm III. bestanden hatte. Erst als der Kronprinz seinen Vater unter Druck setzte, keine andere Ehe als diese einzugehen, gab dieser nach, verlangte jedoch von Elisabeth nach der Hochzeit zu konvertieren. Sie entsprach dem Wunsch des Schwiegervaters erst 1830. Dass die Allegorie auf die vom christlichen Glauben beschützte Verbindung des Thronfolgerpaares im Hintergrund eine Flusslandschaft zeigt, die an das mittlere Rheintal denken lässt, erinnert daran, dass Friedrich Wilhelm (IV.) 1828 die alte Wittelsbacher Burg Stahleck erwarb und ein Jahr später seiner Gemahlin schenkte. Caroline Bardua und ihre Schwester Wilhelmine reisten selbst im Sommer 1827 den Rhein entlang, so dass durchaus Motive aus dieser Gegend in die Bildfindung eingeflossen sein könnten.

Claudia Sommer

Aus dem Besitz König Friedrich Wilhelms IV. und der Königin Elisabeth von Preußen

Signiert im Bild u. r.: C. Bardua

unpubliziert (nicht im Werkverzeichnis)

Material/Technik

Papier, Bleistift

Maße

Darstellung: Höhe: 52.50 cm Breite: 43.00 cm – Träger: Höhe: 58.20 cm Breite: 46.00 cm

Literatur

  • Werner, JohannesDie Schwestern Bardua. Bilder aus dem Gesellschafts-, Kunst- und Geistesleben der Biedermeierzeit, Leipzig 1929, S. 176. , S. 94, 105f.
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Objekt aus: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.