Silhouettenartige Ansicht von Klein Wanzleben in den 1950er-Jahren des Börde-Malers August Bratfisch. Das Bild ist ohne Signatur und ohne Datierung, stammt jedoch nachweislich aus dem künstlerischen Nachlass des Malers.
Im Vordergrund des Aquarells sind die weiten Ackerflächen, als Charakteristikum für die Landschaft der Region, mit verschiedenen kräftigen Grüntönen im Wechselspiel zu eingebrachten Erdfarbtönen ausdrucksstark umgesetzt. Nahezu wie eine Insel wirkt der Ort Klein Wanzleben, ist besonders in den durch Helligkeit betonten Fokus gesetzt, zur ohnehin zentralen Lage auf dem Bild. Die Gebäude mit den roten Dächern und die zahlreichen aufragenden Schornsteine der Fabriken setzten sich zudem vom eher dunkel erscheinenden Himmel ab. Der Qualm der zahlreichen Schornsteine wirkt eindrucksstark im Kontext zum Horizont. Dieser verschmilzt mit dem farbkräftigen Feldbereich.
Die Entwicklung der Magdeburger Börde im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeigt sich auch in der Veränderung der dörflichen Struktur. Schornsteine von Zuckerfabriken prägen u.a. zunehmend die Ortsbilder der Region, Fabrikdörfer entstehen.
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