Georg Heinrich Crola zeigt den Blick auf den Westflügel von Schloss Ilsenburg, der Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut und 1860 für den sogenannten Bothobau niedergelegt wurde. Rechts oben ragt der Turm der Klosterkirche knapp über das Dach. Ein massiver, hell verputzter Steinbau mit wenigen, unregelmäßig verteilten Fenstern bildet den rechten Teil des Flügels. Der links anschließende Bau ist in Ständerbauweise über einem massiven Sockel errichtet und hat regelmäßige, nahezu quadratische Gefache und hohe übergreifende Fenster. Beide Bauteile haben Dächer mit gleicher Trauf- und Firsthöhe, sind aber höher als der rotbraune Eckbau, der sich links anschließt.
Die Sicht auf das Schloss ist teilweise durch die hohen Bäume verdeckt, die den steil aufragenden Schlossberg begrünen.
Den vorderen Bildraum bildet ein rotverputztes Fachwerkhaus mit einem gepflasterten Hof, der von einem Lattenzaun eingefasst ist. Er ist zur Straße hin geöffnet, so dass man eine vorüberziehende Kuhherde sehen kann. Das ländliche Idyll wird ergänzt von einigen im Vordergrund pickenden Hühnern und einem Hahn, dessen Federkleid in der Sonne leuchtet. Auf dem Hof sind links ein großes liegendes Fass und eine hölzerne Fasskarre zu erkennen. An der straßenseitigen Hausecke konnten durch die Restaurierung des Gemäldes (2020) Teile eines Auslegers wieder sichtbar gemacht werden, die nahelegen, dass es sich bei dem Gebäude um ein Wirtshaus handelt.
Georg Heinrich Crola wurde am 5.6.1804 in Dresden geboren wurde und starb am 6.5.1879 in Ilsenburg. Zunächst in Dresden von Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl gefördert, verfeinerte er seine Meisterschaft später u.a. in München und Düsseldorf und gehört zu den Hauptvertretern der Spätromantik. Nach einem ersten Aufenthalt in Ilsenburg im Jahre 1828 ließ er sich 1839/40 endgültig dort nieder.
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