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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Hohenheimer Werkzeug- und Modellsammlung Pflugmodellsammlung Ludwig Rau 1881 (im Aufbau) [HMS_RAU_086 / A413]
Haken aus Georgien (Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Deutsches Landwirtschaftsmuseum, Universität Hohenheim / Wolfram Scheible (CC BY-NC-SA)
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Haken aus Georgien / Hohenheimer Modell

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Description

Beschreibung von Ernst Klein (1967):
Georgien
„Das Modell ist vermutlich nach einer Zeichnung von RAU [1845, S. 60, Abb. 68] hergestellt worden, der als Quelle PARROT [1834, S. 59] nennt, dessen Abbildung bei LESER [1931, S. 355, Abb. 209] wiedergegeben ist. Abgesehen von dem im Grindel verkeilten Sech, würde dieser Haken etwa dem ukrainischen Ralo Hs 21 [HMS_RAU_085 / A412] entsprechen, nur daß hier die Sterze durch den Baum hindurch bis zur Sohle verlängert ist. Eine eiserne Hauptspitze findet sich übrigens weder bei RAU noch bei PARROT und LESER, dafür aber ein Radvorgestell, das RAU freilich in seiner Beschreibung erwähnt. Aber PARROT und ihm folgend LESER behaupten, daß der Pflug ein ebenflächiges Streichbrett gehabt hätte, so daß wir es gar nicht mit einem Haken, sondern mit einem vierseitigen Beetpflug zu tun hätten. Es ist jedoch in der Zeichnung nicht erkennbar, wie das Streichbrett angebracht gewesen sein sollte, und es fehlt überdies die Schar. Ein Sech haben auch Haken des öfteren, beispielsweise der folgende georgische Haken Hs 42 [HMS_RAU_053 / A379], der ganz sicher kein Beetpflug ist. Die Angabe PARROTs ist also mindestens zweifelhaft, deshalb wurde das Modell an dieser Stelle eingeordnet.“

Ernst Klein hat den Haken 1967 in seiner Systematik eingeteilt unter:
I. Haken
B. Mit Sohle
b) mit eisenbeschlagenem Haupt

Anmerkungen und Literaturhinweis von Helmut Gundert (1952):
„Bis in das 19. Jahrh. gebräuchlich.
Nach Braungart 1912, S. 115, Nr. 74 im 11., 12. oder 13. Jahrh. von deutschen versprengten Kreuzzüglern dorthin gebracht.“

In der veralteten Systematik der Pflugmodellsammlung von Ludwig Rau wurde der Haken 1881 eingeteilt unter:
Russland, Kaukasus, Georgien
Pflüge
A. Gespi[t]ztes Holz. Kein Schar. Kein Streichbrett
Spitze mitunter mit Eisen beschlagen auch eiserne Spitze (Zahn) oder Zunge
Classe III. Gespitzte Sohle
I) Sohle, Baum, Sterze, zwei Griessäulen

Anmerkungen von Gerald Edwin Rehkugler (2011) im Sammlungsverzeichnis der Cornell University, Ithaca, New York:
„Still in use in the 19th century, it was introduced into Russia by German crusaders in the 11th, 12th or 13th centuries.“

Der Pflug ist auch bei Rehkugler abgebildet [S. 26, Nr. 86].

Material/Technique

Holz, Metall

Literature

  • Braungart, Richard (1912): Die Urheimat der Landwirtschaft aller indogermanischen Völker an der Geschichte der Kulturpflanzen und Ackerbaugeräte in Mittel- und Nordeuropa nachgewiesen. Heidelberg, S. 115, Nr. 74
  • Gundert, Helmut (1952): unbekannt. Diplom-Hausarbeit im Fach "Landtechnik", Nr 41. Stuttgart-Hohenheim, S. 10
  • Klein, Ernst unter Mitwirkung von Krepela, Wilhelm (1967): Die historischen Pflüge der Hohenheimer Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen. Ein kritischer Katalog von Ernst Klein unter Mitwirkung von Wilhelm Krepela in Zusammenarbeit mit der Landesbildstelle Württemberg. Stuttgart, S. 53, S. 54 und S. 55, Abb. 105
  • Leser, Paul (1931): Entstehung und Verbreitung des Pfluges. Münster, S. 355, Abb. 209
  • Parrot, Friedrich (1834): Reise zum Ararat. Berlin, S. 59
  • Rau, Karl Heinrich (1845): Geschichte des Pfluges. Heidelberg, S. 60, Abb. 68
  • Rau, Ludwig (1881): Verzeichnis der Pflugmodellsammlung. Plieningen, S. 6
  • Rehkugler, Gerald Edwin (2011): The Plow Model Collection of the Agricultural University of Hohenheim. The Internet-First University Press, Cornell University, Ithaca, New York, S. 26 und S. 26, Nr. 86
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