Das Fragment besteht aus einem hohen Vorderblatt und zwei Seitenteilen, die über dem Rist in breiten Riemen mit Löchern auslaufen und wohl einst mit einem Band oder Schnürsenkel verbunden wurden. Die Lederstücke wurden geschnitten und nicht genäht, einzig an der hohen Ferse wurden die Teile verbunden und da, wo die Teile mit der Sohle mit hellem Zwirn vernäht wurden. Die breite Schuhspitze ist karreeartig geformt und erinnert an Kuhmaulschuhe (frühes 16. Jh.). Eine textile Spitze legt sich um den Ausschnitt. Die Fleischseite ist als Rauleder nach außen gerichtet, das genarbte Leder liegt innen. Entweder fehlt die Laufsohle oder man hat das umgeschlagene Rahmenleder an der Unterseite bis 1,0 cm breit unbedeckt belassen. Man kann den geraden Spitzenschnitt mit zwei eingestanzten Markierungen (?) sehr gut erkennen.
Zwei einzelne Schuhfragmente eines Herrenschuhes aus dem 17. Jahrhundert, gefunden in einer Gruft in Balgstädt, wurden hier zusammengefügt.
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